Damit Kochen mit Gusseisen funktioniert und Ihr Eure Gusseisen-Pfanne auch über Generationen weiter geben könnt, solltet Ihr ein paar Grundregeln berücksichtigen. Ich verspreche Euch, dass es sich lohnt, denn die Gusseisen-Pfanne, der Gusseisen-Topf und auch ein Grillplatte aus Gusseisen sind echte Arbeitstiere in der Küche. Ihr werdet viel Freude beim Kochen mit Gusseisen haben und vielleicht auch Eure Kinder wenn Ihr alles richtig macht.
Kochen mit Gusseisen funktioniert immer
Ich liebe es, mit Gusseisen-Geschirr zu kochen, denn ich kann es auf jedem Herd verwenden, egal ob elektrisch, Gas oder Induktion. Und es funktioniert auch im Ofen, auf dem Grill und sogar über einem Lagerfeuer. Das Geschirr glänzt leicht und im Normalfall brennt auch nichts ein. Das heißt auch, dass Ihr weniger Öl zum Kochen braucht. Und je häufiger Ihr es benutzt, desto besser gelingen Euch die Gerichte.
Warum eine Gusseisenpfanne mit jedem Einsatz besser wird
Das liegt daran, dass Ihr bei richtiger Pflege und Verwendung mit jedem Kochvorgang eine Fettschicht mehr auf die Pfanne oder den Topf bekommt. Und das pflegt nicht nur die Pfanne, sondern der Geschmack der Gerichte wird auch immer besser.
Kochen mit gusseisernen Pfannen, Töpfen oder Grillplatten
Es gibt auch hier ein paar wichtige Grundregeln zum Kochen mit Kochgeschirr aus Gusseisen:
- Bevor Ihr loslegt solltet Ihr das Geschirr ganz langsam erwärmen. Eure Pfanne aus Gusseisen funktioniert am besten, wenn Ihr sie sehr langsam auf mittlerer Stufe erwärmt und sie dann immer warm bleibt. Wenn Ihr sie auf zu hoher Stufe erhitzt, kann es dazu führen, dass Essensreste einbrennen oder das Essen kleben bleibt.
- Auf keinen Fall solltet Ihr kalte Flüssigkeit in einen heißen Topf oder Pfanne geben, denn das kann zu Rissen in der Oberfläche führen. Am besten könnt Ihr mit ein paar Tropfen Wasser testen, ob die Pfanne heiß ist. Wenn die Tropfen an der Oberfläche entlang gleiten ist alles gut. Wenn das Wasser sofort verdampft, dann ist die Pfanne zu heiß.
- Und Ihr solltet immer Topflappen verwenden! Denn auch die Griffe werden sehr heiß beim Kochen. Bei Kochgeschirr aus Gusseisen verteilt sich die Wärme gleichmäßig auf das ganze Material. Die Griffe bleiben auch nach dem Kochen genauso lange heiß wie der Rest des Gerätes. Das solltet Ihr auch berücksichtigen, bevor Ihr den Topf oder die Grillplatte auf eine Oberfläche stellt, die Hitze nicht gut verträgt.
Tipps zur richtigen Pflege von Kochgeschirr aus Gusseisen
Das alles funktioniert natürlich nur, wenn Ihr Euer Gusseisen-Kochgeschirr auch richtig pflegt und behandelt. Doch das ist ganz einfach. Zuerst dürft Ihr Euch nicht davon beirren lassen, wenn Euch andere Menschen erzählen, dass das Essen in der Gusseisen-Pfanne einbrennt oder klebt. Das geschieht nur, wenn Ihr die schützende Fettschicht mit Seife abspült. Das ist die wichtigste Regel bei Gusseisen: es muss immer eine Fettschicht drauf sein! Das bedeutet, dass nach dem Reinigen mit Wasser, die Oberfläche mit Öl eingerieben werden muss. Dann brennt auch nichts ein. Ihr könnt das daran erkennen, wenn die Oberfläche leicht glänzt.
Diese schwarze Patina (so wird die Antihaftschicht bei Eisenpfannen genannt), die durch mehrere Fettschichten erzeugt wird, sorgt dafür, dass Euer Kochgeschirr aus Gusseisen auch noch in die nächste Generation übergeben werden kann. Und selbst wenn die Patina aus welchen Gründen auch immer verschwindet, dann könnt Ihr ganz einfach nach dem Säubern mit Wasser mit Öl die Patina neu einbrennen.
So wird eine neue Patina (Fettschicht) auf Gusseisengeschirr eingebrannt
Als ich eine neue Grillplatte bekommen habe, habe ich mich gewundert, warum mir das Essen einbrennt. Bis ich darauf gekommen bin, dass ich versehentlich die Platte mit Seife abgewaschen hatte. Also mußte ich eine neue Patina erzeugen. Allgemein gilt, dass Ihr zum Einbrenne ein Hitze beständiges Öl verwendet. Das heißt, dass das Öl einen höheren Hitzepunkt hat als normale Öle. Ich empfehle Euch dafür:
Avocado-Öl mit einem Hitzepunkt von 250°C
oder
Rapsöl mit einem Hitzepunkt von 204°C.
Grillplatte aus Gusseisen einbrennen
Eine Grillplatte könnt Ihr sehr gut auf ein Induktionskochfeld stellen oder sogar auf den Grill legen. Zum Säubern nach dem Kochen spült Ihr die Platte mit Wasser ab. Danach nehmt Ihr einen Silikon-Pinsel oder Küchenpapier und verteilt das Öl auf der gesamten sauberen Oberfläche der Grillplatte. Dabei solltet Ihr sicherstellen, dass wirklich die komplette Oberfläche inklusive der Ecken mit Öl bedeckt ist. Wenn am Schluß Öl übrig ist, könnt Ihr es mit Küchenpapier abwischen. Danach stellt Ihr die Grillpatte auf das Kochfeld, das auf mittlerer Stufe erwärmt ist. Nach 30 Minuten ist das Öl angebacken und Ihr habt die wichtige schützende Fettschicht drauf. Nachdem die Grillplatte abgekühlt ist könnt Ihr sie wieder verwenden. Wenn Ihr diesen Vorgang 2-3 Mal wiederholt, bekommt Ihr eine noch dickere Schicht und die Grillplatte ist noch besser geschützt. Dabei solltet Ihr aber darauf achten, dass die Platte zwischen den Schritten immer abkühlt.
Gusseisen-Pfanne und Gusseisen-Töpfe einbrennen
Eine neue Pfanne oder einen Topf müsst Ihr nicht einbrennen. Benutztes Kochgeschirr aus Gusseisen dagegen schon, vor allem wenn die Fettschicht nicht mehr da ist. Dafür die Pfanne oder den Topf mit Wasser abwaschen und gut trocknen. Dann wieder mit einem Pinsel oder Küchenpapier gut mit Öl bestreichen. Danach die Pfanne oder den Topf kopfüber in den Ofen stellen nachdem Ihr vorher ein Backpapier drunter gelegt habt. Den Ofen auf 230°C stellen und eine Stunde das Öl anbacken lassen. Danach im Ofen auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
EXTRA TIPP: Solltet Ihr etwas Rost sehen, dann könnt Ihr ihn mit Stahlwolle vorsichtig abrubbeln. Oder Ihr nehmt sogar eine halbe rohe Kartoffel und etwas Natron bevor Ihr das Öl auftragt.
Richtiges Abwaschen von Kochgeschirr aus Gusseisen
Im besten Fall verzichtet Ihr auf Seife, denn sonst müßt Ihr den oben beschriebenen Vorgang des Einbrennens wiederholen. Zum einfachen Abwaschen empfehle ich Euch die Pfanne oder den Topf mit Wasser zu reinigen solange sie noch etwas warm (aber nicht heiß!) ist. Zum Entfernen von Essens-Resten könnt Ihr eine Bürste mit natürlichen Fasern (Bambus oder Wildschweinborsten) nehmen. Es gibt extra Spül-Bürsten für Kochgeschirr aus Gusseisen. Sollten schwer entfernbare Rest da sein, dann könnt Ihr etwas Salz ins Wasser geben und dann mit Küchenpapier die Reste entfernen.
GANZ WICHTIG: nach dem Abwaschen solltet Ihr das Geschirr immer gut abtrocknen denn sonst kann es rosten!
Nach dem Abtrocknen bestreicht Ihr die Oberfläche mit etwas pflanzlichem Öl (s.o.) und einem Küchenhandtuch. Dann könnt Ihr das Geschirr in den Schrank stellen. Wenn Ihr die Pfannen oder Töpfe ineinander stellen wollt, empfehle ich Euch Küchenpapier dazwischen zu legen, damit die Oberfläche nicht zerkratzt.
Kochgeschirr aus Gusseisen wird mit der Zeit immer besser
Jedes Mal wenn Ihr Euer Kochgeschirr zum Kochen verwendet, wird die Fettschicht undurchlässiger und Euer Topf oder Eure Pfanne wird es Euch danken. Denn beim Braten von Eiern oder einem Steak bleibt immer etwas Fett zurück. Je mehr Ihr also damit kocht, desto besser ist es für die Pfanne. Wenn trotzdem etwas Essensreste hängen bleiben oder die Oberfläche nicht mehr leicht glänzt, dann wißt Ihr, dass Ihr das Geschirr mal wieder mit Fett „behandeln“ müsst.
Jetzt kann nichts mehr schiefgehen und Euer Kochgeschirr aus Gusseisen bleibt Euch für lange Zeit erhalten. Wenn Ihr noch mehr Tipps für mich habt, dann immer her damit. Ich freue mich über jeden Kommentar.
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Hallo Elle,
die Kartoffeln mit Salz ist die definitiv bessere Methode als das, was ich
mal probiert hatte mit Essig. Da war danach nämlich meine
ganze Patina so gut wie weg und ich musste alles wieder neu einbrennen. Das bedeutete für mich, dass
ich beim Steakbraten erst mal wieder mit Eingebranntem zu kämpfen hatte.
Danke Dir sehr für Deinen Kommentar. Super, dass Dir der Tipp geholfen hat. Liebe Grüße Elle
Habe neue Staub Gusseisen Töpfe, die ich in die Spümaschine gegeben habe, wir haben stark kalkhaltiges Wasser und hatte Reste davon auf dem Boden-danach habe ich mit Bratöl die Töpfe ausgepinselt und dank Deines Blogs werde ich sie jetzt langsam mit etwas Öl wieder vorsichtig einbrennen lassen.
Das Kochen damit ist ideal-Danke für die Tipps
Nona
Danke Dir für Deinen Kommentar. Das freut mich, dass Dir die Tipps geholfen haben. Liebe Grüße Elle