Aber Schokolade ist nicht gleich Schokolade. Rohe Schokolade wird in vielen Artikeln als ein Superfood angepriesen.
Doch was ist denn der Unterschied zu herkömmlicher dunkler Schokolade und warum kommt auf einmal der Begriff Superfood ins Spiel?
Die Meisten lieben Schokolade. Und wenn es so etwas wie eine „gesunde Schokolade“ gibt, würde das bei Vielen das schlechte Gewissen beruhigen. Kann man also sagen, dass dunkle Schokolade besser ist als rohe Schokolade? Beide Arten versorgen den Körper mit Antioxidantien und Mineralstoffen wie Magnesium oder Eisen. Doch was unterscheidet die beiden?
Rohe Schokolade wird maximal bis 45°C erhitzt. Das bedeutet, dass die Antioxidantien, Enzyme und Nährstoffe wie Eisen, Zink, Magnesium, Kupfer und Vitamine erhalten bleiben. So ähnlich wie bei ungekochtem Gemüse. Handelsübliche Schokolade dagegen wird auf 130°C erhitzt und geröstet. Das war es dann mit den Nährstoffen. Mal ganz abgesehen von dem vielen Zucker, der Milch, gesättigten Fetten und Aromastoffen, die der „kommerziellen Schokolade“ hinzugefügt werden. Rohe Schokolade enthält nur vier einfache Zutaten: Kakaobohnen (Schokolade), Kakao- oder Kokosnussbutter (Fett), Agavensirup (zum Süßen) und als Aromastoffe pure Bourbon Vanille, natürliche Öle, Beeren oder Nüsse.
Warum ist rohe Schokolade gesünder?
Enzyme
Rohe Lebensmittel enthalten tatsächlich lebende Enzyme. Also auch rohe Schokolade. Sie sind kälte- und hitzeempfindlich. Wenn sie im Herstellungsprozess erhalten bleiben können sie ihre wichtigen Funktionen für den Körper entfalten. Sie sind für den Stoffwechsel gut und sie verarbeiten Vitamine und Mineralstoffe, die im Kakao enthalten sind. Rohe Schokolade besteht aus kalt oder mit Steinen gepressten Kakaobohnen, die zu einer Kakaopaste werden. Genauso wie Kakaobutter oder Kakaopulver.
Zucker
Der Hauptunterschied zwischen roher und dunkler Schokolade ist der Zuckergehalt. Wenn Ihr nicht gerade 100%ige dunkle Schokolade nehmt, müßt Ihr davon ausgehen, dass Zucker hinzu gefügt wurde. Manchmal wird roher Schokolade natürlicher Zucker beigemischt. Das ist dann aber tolerierbar.
Milch
In roher Schokolade werdet Ihr keine Milch finden. Auch wenn nicht jede dunkle Schokolade Milchprodukte enthält, so muss man doch davon ausgehen, dass die meisten irgendeine Form von Emulsionen (ein Gemisch aus zwei Flüssigkeiten), Soja-Lecithin, Kokosmilch oder ein anderes Öl enthalten. Doch viele marktübliche dunkle Schokoladetypen enthalten schlichtweg Milch, auch wenn es nur wenig ist. Rohe Schokolade enthält definitiv keine Milch. Höchstens rohes Kakaoöl oder rohe Kakaobutter.
Der Geschmack
Wer gesüßte, dunkle Schokolade gewöhnt ist (also die meisten von uns), der wird einen großen Geschmacksunterschied zu roher Schokolade feststellen. Ich finde, rohe Schokolade schmeckt frischer. Es gibt allerdings auch gesüßte, rohe Schokolade. Die empfehle ich zu vermeiden, da auch sie industriell verarbeitet ist und einen hohen Glycemischen Index aufweist. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Cocoa-Pulver (erhitzte Schokolade) und Cacao-Pulver (rohe Schokolade). Cocoa-Pulver hat ein stärkeres Aroma, aber weniger Antioxidantien und gesunde Fette. Rohes Cacao-Pulver ist etwas bitterer, hat aber einen starken Geschmack. Ihr müsst also weniger davon essen. Es enthält fast doppelt so viele Antioxidantien und Mineralstoffe wie dunkles Cocoa-Pulver.
Herkunft
Das bedeutendste Herkunftsland von Kakao ist Venezuela im Nordwesten von Südamerika. Von dort kommt Kakao mit hoher Qualität (so ähnlich wie Bordeaux beim Wein). Wenn Ihr nach Top-Qualität sucht, dann empfehle ich „Arriba Criollo“. Es ist der Kakao mit den besten Geschmacksnoten und der besten Qualität. Kakaobohnen wachsen in Ländern in Äquatornähe mit subtropischem Klima. Doch es gibt Geschmacks- und Qualitätsunterschiede. Selbst wenn sie von derselben Baumsorte kommen (auch wie bei Wein). Aber deswegen ist es so spannend, Schokolade aus unterschiedlichen Regionen zu probieren.
Wenn Ihr also gesunde Schokolade wollt, dann empfehle ich Euch Schokolade ohne Zuckerzusätze oder Milch. Außerdem sollte es Schokolade mit dem Fair-Trade-Label sein, denn es ist wichtig zu wissen, wo die Schokolade herkommt.