Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein gesundes Leben. Ich achte auf meine Ernährung seit ich denken kann. Doch es ist nie zu spät, auf eine gesunde Ernährung umzusteigen. Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Körper erholen kann von vielen Jahren mit industriell bearbeitetem Essen. Doch noch besser ist es, wenn schon Kinder lernen, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Wie einfach das ist, erzähle ich Euch in diesem Artikel.
Wie Kinder ein gesundes Verhältnis zu Essen aufbauen
Gesunde Ernährung spielt eine große Rolle für alle Menschen. Besonders für Kinder ist es wichtig, dass sie frühzeitig lernen, ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen. Während der Körper noch in der Wachstumsphase ist, ist die Einnahme von gesunden Nährstoffen und Vitaminen essenziell. Abgesehen davon hilft es den Heranwachsenden in der Zukunft ihr Gewicht in Balance zu halten.
Gesunde Ernährung muss nicht teuer sein
Dabei muss eine ausgewogene Ernährung nicht teuer sein. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um eine Mahlzeit zuzubereiten, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Organisation.
Das Erstellen einer Einkaufsliste ist der erste Schritt, um nicht versehentlich zu viel einzukaufen. Außerdem empfehle ich, nicht hungrig zum Einkaufen zu gehen. Die besten Angebote sind in Lebensmittelprospekten zu finden. Eine weitere Hilfe sind Gerichte, die mit günstigen Zutaten gekocht werden können. Selbst zu kochen ist in der Regel günstiger, als Fertiggerichte zu kaufen oder sich etwas liefern zu lassen.
Selbst gekochte Gerichte sind nicht nur schmackhafter, sondern auch gesünder. Aus frischem saisonalem Gemüse, Nudeln und Hülsenfrüchten lassen sich köstliche Eintöpfe, Pfannengerichte oder Aufläufe zubereiten, die lecker sind und den Geldbeutel schonen. Praktisch dabei ist, dass Ihr größere Mengen, die übrig geblieben sind, am nächsten Tag als Mahlzeit verwenden oder einfrieren könnt.
Außerdem sind Kochbücher speziell für Eltern und Kinder eine tolle Inspirationsquelle. Ihr findet darin einfache Rezepte, die preiswert und familienfreundlich sind. Das hat den Vorteil, dass Eltern vorausplanen können. Sehr hilfreich ist auch ein Portionsgrößenplan, um die Mengen abgeschätzt.
Worauf Eltern bei der Ernährung von Kindern achten sollten
In Kindesalter ist gesunde Ernährung nicht nur wichtig für das Wachstum und die Entwicklung. Sie legt auch den Grundstein dafür, dass das Kind von allein auf gute Ernährung achtet und mehr zu Obst und Gemüse greift als zu Fast Food und Süßigkeiten. Kinder orientieren sich bei der Ernährung maßgeblich an ihren Eltern. Essverhalten und Gewohnheiten eines Kindes werden bereits in den ersten Lebensjahren entscheidend geprägt.
Deshalb sollten Eltern als gutes Beispiel vorangehen und zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit förderlich ist. Um das umzusetzen, sollte zu Hause immer genügend Obst und Gemüse vorrätig sein. Süßigkeiten dürfen dabei nicht ausschließlich als Belohnung verwendet werden, sondern in kleinen Mengen erlaubt sein. Sehr gut ist es auch, wenn die Kinder hauptsächlich Wasser zuhause trinken und Säfte oder Cola die Ausnahme bleiben.
Ein generelles Verbot ist kontraproduktiv, da es das Verlangen danach noch mehr steigern kann. Daher ist es besser, dem Nachwuchs bewusst und kontrolliert etwas Süßes zu geben. Das Wichtigste ist dabei, ein gesundes Maß zu finden. Im besten Fall verbindet das Kind Obst mit etwas Süßem. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, dann sollte es eine Süßigkeit sein, in der nicht zu viel Zucker verarbeitet worden ist.
Hinzu kommt, dass Kinder nicht gezwungen werden sollten, bestimmte Nahrungsmittel, die sie nicht mögen, zu probieren oder ihren Teller leer zu essen. Das fördert ein ungesundes Essverhalten und schädigt nachhaltig das natürliche Sättigungsgefühl.
Das Gewicht des Kindes im Auge behalten
Eine gesunde Ernährung ist in erster Linie wichtig für den Körper und den Geist. Wenn jemand etwas mehr oder weniger wiegt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass etwas nicht stimmt. Ähnlich ist es auch bei Kindern.
Viele Kinder essen phasenweise trotz aller Bemühungen der Eltern sehr wenig. Manchmal lehnen sie bestimmte Nahrungsmittel kategorisch ab. Solange die Körpergröße und das Gewicht sich altersgerecht entwickeln und das Kind munter beziehungsweise aufgeweckt ist, besteht kein Grund zur Sorge.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Gewichtszunahme ignoriert werden sollten, mit der Begründung, dass sich das mit der Zeit alles verwachsen würde. Jedes sechste Kind in Deutschland hat Übergewicht. In den meisten Fällen liegt es an einer kalorienreichen Ernährung und am Bewegungsmangel. Dennoch müssten andere gesundheitliche Ursachen wie zum Beispiel Stoffwechselstörungen vom Kinderarzt ausgeschlossen werden.
Ausgewogene Ernährung im Kindergarten und in der Schule
Kinder und Jugendliche zu gesunder Ernährung zu motivieren, ist nicht nur die Aufgabe der Eltern. Es ist essenziell, dass Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen darauf achten, dass sie ein ausgewogenes Verpflegungsangebot haben. Dazu gehören auch kalorienarme Getränke zur Verfügung zu stellen. Wie gesagt, ist Wasser dabei am besten.
Gesunde Ernährung sollte ein fester Bestandteil im Unterricht sein. Eine Aufklärung sollte deshalb nicht nur in Bezug auf den Körper stattfinden. Das Thema ausgewogene Ernährung sollte genauso relevant sein. Wer ein gesundes Verhältnis zu seinem Körper hat, kann langfristig ein gesundes Verhältnis zum Essen aufbauen.
Pausenbrot während der Schulzeit
Kinder haben viel Energie und sollten deshalb gut versorgt werden mit den nötigen Vitaminen und Nährstoffen. Doch jeden Tag dasselbe zu essen, macht keinen Spaß. Daher ist es wichtig, viele Variationen anzubieten, damit das Pausenbrot nicht unangerührt wieder nach Hause gebracht wird.
Für Kinder ist es wichtig, dass ihr Schulbrot gut schmeckt und lecker aussieht. Für die Eltern hingegen spielen andere Faktoren eine zentrale Rolle. Das Essen sollte ausgewogen sein und viele Nährstoffe enthalten. Das Aussehen ist dabei zweitrangig. Damit beide Seiten zufrieden sind, gibt es unzählige Möglichkeiten, um das Essen für sein Kind etwas interessanter zu gestalten:
- Brote in Tierformen: Dafür können Eltern einfach das Pausenbrot in lustige Tierformen schneiden oder ausstanzen.
- Pausenbrot mit Gesicht: Hierfür können kleine Gurkenscheiben oder Karotten in Stiftformen als Gesicht auf den Belag platziert werden.
- Pausenbrot einmal anders angerichtet: Mit Stäbchen oder Obst und Gemüse in Muffin-Förmchen macht das Essen gleich mehr Spaß und ist einfacher zu greifen.
Darauf lassen sich die Kleinen gerne ein. Das motiviert sie, das Essen zumindest zu probieren.
Gesunde Snacks
Neben den ausgewogenen Mahlzeiten sind gesunde Snacks ebenfalls wichtig. Daher ist es ratsam, immer etwas Gesundes anzubieten zu können, wenn das Kind gerade Lust auf einen Snack hat. Kinder brauchen viel Energie und müssen deshalb gut versorgt werden. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Optionen, gesunde Kleinigkeiten anzubieten:
- Selbstgemachte Smoothies: Smoothies bieten eine tolle Möglichkeit, viele Obstsorten und damit auch viele Vitamine in einem schmackhaften Getränk unterzubringen.
- Selbstgemachter Erdbeerjoghurt: Statt einfach dem Nachwuchs einen fertig verpackten Joghurt, in dem viel Zucker enthalten ist, zu geben, können Eltern so einen Joghurt selbst herstellen. Einfach ein paar Erdbeeren schneiden und in den Naturjoghurt rühren. Ich empfehle dafür griechischen Joghurt, da dieser garantiert probiotisch ist und die Darmflora mit gesunden Bakterien versorgt.
- Gemüsechips: Gekaufte Chips sind sehr fettig und enthalten viele Geschmacksverstärker. Dabei können Chips auch einfach im Backofen hergestellt werden. Dazu sollte das gewünschte Gemüse (z.B. Karotten oder Pastinaken) in dünne Scheiben geschnitten und etwas gewürzt werden, um sie dann in den Backofen zu geben. Eine andere Option sind Grünkohl Chips. Die sind unglaublich lecker und auch schnell gemacht.
Tipps, um ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen
Ein gesundes Verhältnis zum Essen zu haben, ist für Kinder besonders wichtig. Je nachdem, welche Essgewohnheit einem Kind beigebracht wurde, so wird diese auch ins Erwachsenenleben übertragen. Daher ist es elementar, frühzeitig ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen. Es gibt viele Möglichkeiten, dieses Verhältnis positiv zu fördern:
Gemeinsames Kochen
Mit seinem Kind gemeinsam zu kochen, bietet sehr viele Vorteile. Es lernt zahlreiche Zutaten kennen und baut ein gesundes Verhältnis zum Essen auf. Dabei ist es sinnvoll, genügend Zeit einzuplanen. Auf dieser Art lernen Kinder, ob ein Obst reif genug ist, welche Kräuter es gibt und wie geschmacksintensiv Gewürze sein können. Hinzu kommt, dass Kinder dadurch sehen, wie viel Zutaten in beispielsweise eine Tomatensuppe gehört. Außerdem ist es dann für sie ganz normal, wenn sie später ausziehen, dass sie sich eine Mahlzeit selbst zubereiten können und somit auch Geld sparen.
Zusammen gärtnern
Die beste Möglichkeit, dem Kind gesunde Ernährung näherzubringen, ist das gemeinsame Gärtnern. Kinder sollten lernen, dass Obst und Gemüse nicht aus der Plastiktüte kommen, sondern an Bäumen und Sträuchern wachsen. Gemeinsam ein Kräuterbeet anzubauen oder Erdbeeren zu pflanzen ist nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch wichtig, um ein Bewusstsein für Pflanzen zu entwickeln.
Feste Zeiten, um gemeinsam zu essen
Feste Rituale sind essenziell bei der Kindererziehung. Wie bereits erwähnt, werden Kinder stark von ihren Eltern und ihrer Umgebung beeinflusst. Daher unterstützt gemeinsames Essen die soziale Kompetenz eines Kindes und bietet einen guten Rahmen, um Stress in der Schule oder generell Probleme anzusprechen. Somit wird das Essen mit etwas Positivem assoziiert.
Natürlich sind Kinder ab einem gewissen Zeitpunkt äußeren Einflüssen ausgesetzt und lassen sich dadurch ebenfalls beeinflussen. Meiner Erfahrung nach ist es aber fast sicher, dass Kinder sich merken, was sie bei ihren Eltern gesehen und erfahren haben. Und häufig greifen sie zu einem späteren Zeitpunkt in ihrem Leben, zum Beispiel wenn sie selbständig werden und ausziehen, auf die von den Eltern vorgelebte ausgewogene Ernährung zurück.
Lasst Euch also nicht entmutigen, wenn Süßigkeiten und Süßgetränke für die Kinder für eine bestimmte Lebensphase sehr attraktiv erscheinen. Wichtig ist nur, dass sie gesundes Essen nicht mit Verboten und Schimpfen, sondern mit positiven Erlebnissen verbinden. Der Rest klappt dann meist von allein.