Der MSC (Marine Stewardship Council) hat eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass Fisch, der mit dem MSC-Label gekennzeichnet ist auch wirklich den strengen Anforderungen entspricht, die der MSC an Fischprodukte stellt. Soll heißen, dass auch wirklich drin ist, was drauf steht.
Ich habe mich entschlossen, diese Meldung vom MSC zu übernehmen, da ich gerne Fisch esse und mich beim Kauf immer wieder frage, welchen Fisch ich überhaupt noch kaufen kann ohne mich oder die Umwelt zu schädigen. Und da der MSC von vielen Umweltorganisationen anerkannt wird als das Label, das die strengsten Anforderungen an Fischprodukte stellt, unterstütze ich deren Arbeit gerne (natürlich kostenlos). Dazu bekommt Ihr noch ein schönes Rezept für Butterblinis mit Seehasen Kaviar, das mir der MSC zur Verfügung gestellt hat.
Aktuelle Verbraucherumfrage und DNA-Tests von MSC zum Thema Fisch
Berlin, 16. März 2016 – Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren oder Lasagne mit Pferdefleisch – nicht immer bekommt der Verbraucher auf den Tisch, was er erwartet. Lebensmittelskandale haben viele Konsumenten misstrauisch gemacht, immer mehr achten auf Herkunft und Kennzeichnung ihrer Nahrung: Erste Ergebnisse einer im Frühjahr 2016 durchgeführten Umfrage unter mehr als 1.000 Verbrauchern zeigen, dass in Deutschland zwei Drittel (64%) der Konsumenten bezweifeln, beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten auch das in der Packung vorzufinden, was draufsteht. Drei Viertel (73%) der Befragten wünschen sich, ihren Fisch bis zu einer bekannten und vertrauenswürdigen Quelle zurückverfolgen zu können(1).
Diese Zahlen gehen Hand in Hand mit den heute veröffentlichten Ergebnissen der DNA-Tests von MSC-gekennzeichneten Fischprodukten. Die Tests wurden vom forensischen Institut der SASA an einer Stichprobe von 256 Produkten mit MSC-Siegel durchgeführt. Die Tests ergaben, dass 99,6% der getesteten Produkte mit MSC-Siegel korrekt gekennzeichnet waren, die Angaben auf der Produktverpackung also auch dem Produktinhalt entsprachen(2).
Stefanie Kirse, Direktorin des MSC für den deutschsprachigen Raum, zu den Ergebnissen: „Vor dem Hintergrund, dass die jüngsten Lebensmittelkontrollen der EU und andere weltweite Untersuchungen von einer Fehlkennzeichnung bei bis zu 30% aller Fischprodukte ausgehen(3), sind unsere Testergebnisse bemerkenswert. Sie bestätigen, dass die strengen Rückverfolgbarkeitskriterien des MSC Wirkung zeigen und diesem Trend entgegenhalten.“
Fisch und Meeresfrüchte, die von MSC-zertifizierten nachhaltigen Fischereien gefangen wurden, werden weltweit in über 100 Ländern an mehr als 38.000 Standorten verarbeitet oder verkauft. Jeder dieser Standorte – ob Fischerei, Lieferant, Verarbeiter, Händler oder Restaurant – muss strenge Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass der Fisch rückverfolgbar und korrekt ausgezeichnet ist. „Der MSC Rückverfolgbarkeits-Standard“, so Martin Gill, Geschäftsführer der internationalen Zertifizierungsagentur Aurora Marine, „ist einer der strengsten der gesamten Lebensmittelindustrie. Die Ergebnisse der aktuellen DNA-Tests belegen seine Wirksamkeit eindrucksvoll.“ Der MSC Rückverfolgbarkeits-Standard wird von internationalen Marken und Händlern wie Iglo, IKEA, McDonald‘s oder Lidl genutzt, um die Nachhaltigkeit und die korrekte Auszeichnung ihrer Produkte sicherzustellen.
Alfred Schumm, leitender Fischereiexperte des WWF, betont: „Wenn Verbraucher nachhaltige Fischprodukte kaufen, belohnen sie verantwortungsvolle Fischer und deren Bemühungen zum Schutz unserer Meere. Eine Lieferkette, die vom Konsumenten bis zur nachhaltigen Fischerei rückverfolgt werden kann, ist die Grundlage für das Vertrauen der Konsumenten in Fischprodukte. Die Anforderungen zur Rückverfolgbarkeit des MSC tragen entscheidend zum Erhalt gesunder Fischbestände und Meeresökosysteme bei.“ Das MSC-Siegel gibt Verbrauchern die Sicherheit, dass der Fisch legal von einer nachhaltigen Fischerei gefangen wurde und entlang der Lieferkette vom Meer bis zum Teller rückverfolgt werden kann. Es ist als die weltweit glaubwürdigste und strengste Kennzeichnung für nachhaltige Fischerei anerkannt.
Nun zum Rezept. Der Seehase ist ein urzeitlich anmutender Atlantik-Fisch, der zur Laichzeit in den eiskalten Gewässern um Island gefangen wird. Seine schwarzen Fischeier sind hocharomatisch und werden hierzulande als „Deutscher Kaviar“ oder „Perles du Nord“ verkauft.
Butterblinis mit Seehasen Kaviar
Zutaten:
125g Buchweizen
125g Weizenmehl
200ml Milch
20g Hefe
2 Eier
50ml Sahne
1 EL Butter
1 TL Zucker
Salz
Butter/Öl
50g Seehasen Rogen (im Handel erhältllich als “Deutscher Kaviar” oder “Perles du Nord”
125ml Schmand oder Crème Fraiche
Zubereitung:
1. Die beiden Mehle in einer Schüssel vermischen und eine Mulde hineindrücken. Die Hälfte der lauwarmen Milch in die Mulde gießen und die Hefe darin auflösen.
2. Die Hefemilch mit etwas Mehl verrühren und nun den Vorteig an einem warmen Ort gehen lassen.
3. In der Zwischenzeit die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen.
4. Wenn der Vorteig etwas aufgegangen ist, die restliche Milch, Sahne, flüssige Butter, Eigelb, Zucker und etwas Salz hinzugeben und gut verrühren.
5. Nun das Eiweiß unterheben.
6. Die Pfanne je nach Geschmack mit Butter oder Öl einfetten, heiß werden lassen und kleine Teigscheiben zunächst auf einer Seite fertig braten, dann wenden.
7. Die fertigen Blinis aufeinander legen und bis zum Servieren warm stellen.
8. Warme Blinis mit einem Klecks Schmand und dem Seehasen Kaviar anrichten
9. Enjoy!
Anmerkungen und Links
(1) Die Umfrage wurde im Auftrag des MSC von GlobeScan, Mitglied des Globalen Paktes der Vereinten Nationen, durchgeführt. Die Antworten entstammen repräsentativen Stichproben aus 21 Ländern. In Deutschland wurden 1.034 Konsumenten befragt, die angaben, dass in ihrem Haushalt in den letzten zwei Monaten Fisch oder Meeresfrüchte gekauft wurden.
(2) Die getesteten Fischprodukte kamen aus 16 Ländern, enthielten 13 unterschiedliche Fischarten und umfassten Frischfisch ebenso wie tiefgekühlten und konservierten Fisch. 99,6% der getesteten Produkte wurden korrekt ausgezeichnet, 0,4% inkorrekt. Von den insgesamt 256 Proben war eine Probe fälschlicherweise als „Südliche Pazifische Scholle“ gekennzeichnet, enthielt aber „Nördliche Pazifische Scholle“. Beide Arten sind einander sehr ähnlich und beide sind MSC-zertifiziert erhältlich.
(3) Die Ende Februar 2016 veröffentlichten Kontrolluntersuchungen der Europäischen Union ergaben, dass in Deutschland 11% der getesteten Fischprodukte falsch gekennzeichnet waren (Quelle). Kennzeichnungsverstöße erfolgten im Handel ebenso wie in der Gastronomie oder bei der Fischverarbeitung. Pardo, Jimenez und Perez-Villarreal (2016) verglichen in ihrer Meta-Analyse 51 Untersuchungen zur Kennzeichnung von Fischprodukten, basierend auf mehr als 4.500 Stichproben, und ermittelten eine Fehlkennzeichnungsrate von weltweit durchschnittlich 30% (Quelle).