Schon vor vielen Jahren hat mir eine Ernährungswissenschaftlerin geraten, lieber Leitungswasser zu trinken, als Wasser aus der Flasche. Mein liebster Schwabe hat das schon während seiner Zeit in Wien gemacht, weil dort in den innerstädtischen Bezirken das Wasser direkt über mehrere Pipelines aus den Alpen kommt. Doch auch in deutschen Städten ist die Wasserqualität aus dem Hahn extrem gut und das Wasser kann bedenkenlos getrunken werden. Das macht es natürlich einfach und man muss nicht immer schwere Kisten schleppen. Außerdem ist es gut für die Umwelt auf Plastikflaschen zu verzichten.
Doch jetzt hat die Stiftung Warentest wieder verschiedene Flaschenwasser getestet und das Ergebnis ist bestürzend. 10 von 30 getesteten Mineralwassern hatten Verunreinigungen. Von Pestiziden bis zu Korrosionsschutzmitteln. Auch der Öko-Test 2013 hatte schon bei einem Fünftel der Wasser solche Rückstände festgestellt. Zwar gibt es Pestizide, Bakterien oder Medikamentenrückstände auch im Leitungswasser, aber es gibt viele andere Gründe auf teures Flaschenwasser zu verzichten. Gerade wenn der Qualitätsunterschied nicht gegeben ist.
1 Leitungswasser ist das am strengsten und häufigsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.
2 Flaschenwasser stammt häufig nicht aus der Region, sondern wird per LKW über weite Strecken transportiert. Die Umweltbelastung durch diese langen Transportwege ist unglaublich. Das gilt sowohl für Plastikflaschen, als auch für Glasflaschen. Bei denen ist die CO2-Belastung sogar noch höher, weil sie schwerer sind.
3 Das Plastik der PET-Flaschen ist nicht nur in der Herstellung, sondern auch in der Entsorgung ein Umweltkiller. Und nicht recycelte PET-Flaschen bleiben der Umwelt über Jahrhunderte erhalten. Dazu geben sie Chemikalien an den Inhalt weiter.
4 Die Kosten sind erheblich. Für 1 Liter Flaschenwasser zahlt man mindesten 15 Cent. Für Leitungswasser 0,2 Cent. Und wer wie ich im 4. Stock wohnt, der lächelt nur, wenn er andere die Flaschen herumtragen sieht.
5 Die großen Konzerne wie Nestlé, Coca Cola oder PepsiCo kaufen in armen Ländern Quellen und füllen das Wasser in Flaschen ab, was zum Absinken des Grundwassers führt. Nicht schön für die Bevölkerung.
6 Außerdem schmeckt mir in Hamburg das Leitungswasser einfach besser. Und wer Mineralwasser haben möchte, der kann sich auch mit einem Wassersprudler die Kohlensäure ins Leitungswasser füllen. Am schlimmsten finde ich ja Bonaqua von Coca Cola. Das schmeckt so unglaublich schlecht und ist leider in vielen Bahnhöfen und Zügen das einzige käufliche Wasser. Da nehme ich lieber eine zuhause mit Leitungswasser gefüllte Flasche mit. Das ist auch viel billiger. Und an den Flughäfen gibt es jetzt auch Wasserspender, so dass man nach dem Security-Check eine mitgebrachte Flasche auffüllen kann.