Steht Ihr auch manchmal vor knolligem Wintergemüse und wißt nicht, was Ihr damit anfangen sollt? Wenn die Temperaturen fallen, ist die Zeit für wärmende Wohlfühlgerichte gekommen. Das heißt aber nicht, dass keine frischen Zutaten auf den Tisch kommen, denn Ihr könnt weiterhin regionale Produkte kaufen und kochen. Es sei denn Ihr wohnt in Alaska. Mit etwas Planung und Kreativität könnt Ihr auch im Winter frische Früchte und frisches Gemüse voller guter Nährstoffe servieren. Gerade wenn die Erkältungswelle anrollt, muss das Immunsystem gestärkt werden. Das schafft Ihr mit Wintergemüse wie Rotkohl, Grünkohl, Pastinaken und Rote Bete. Was früher als „Arme Leute Essen“ galt ist jetzt voll im Trend.
Auch Wintergemüse ist Superfood
Der Superfood-Hype hat seinen Gipfel erreicht. Wobei bei meistens irgendwelche exotischen Samen aus Südamerika die Bezeichnung Superfood tragen. Dabei sind Superfoods im eigentlichen Sinne pflanzliche Lebensmittel mit vielen gesunden Inhaltsstoffen, die vorbeugend für Krankheiten wirken können. Oder, wie es der liebste Schwabe seinen Kindern erklärt hat: die eigenen Armeen im Körper aufrüsten, damit sie gegen die bösen Soldaten in Form von bösen Keimen erfolgreich kämpfen können. Das bedeutet, dass Immunsystem wird gestärkt, der Stoffwechsel wird unterstützt und der Zellaufbau wird gefördert. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass unser Körper Bio-Aktivstoffe besser verwerten kann, wenn die pflanzlichen Zutaten wie Obst, Gemüse und Kräuter frisch sind. Das spricht für die saisonale Ernährung, weil die Lebensmittel nicht über weite Strecken transportiert werden müssen. Also Daumen hoch für heimische Superfoods.
Wintergemüse enthält besonders viele Mineralstoffe und Vitamine
Äpfel, Rote Bete, Rosenkohl, Kohl allgemein, Sellerie, Lauch, Birnen oder Rüben. Die Liste kann noch lange fortgesetzt werden. Dieses Obst und Gemüse reift im Herbst und Winter und kann frisch geerntet und zubereitet unseren Körper auch in der kalten Jahreszeit mit Nährstoffen versorgen. Wer dann noch „Winterkörner“ mit wärmende Wirkung dazu nimmt (Hirse, Buchweizen, Haferflocken, Roggen) ist bestens vorbereitet auf kalte Temperaturen. Die Natur hat hier für uns vorgesorgt und bietet uns zur richtigen Zeit Gemüse mit vielen guten Inhaltsstoffen.
Meine Favoriten unter den Wintergemüsen und wie Ihr sie zubereiten könnt:
KOHL
Es gibt ihn in unterschiedlichsten Formen und Farben. Grün, lila, rot oder weiß. Doch egal wie Kohl daher kommt, er ist immer extrem gesund und dabei ist dieses Gemüse auch noch sehr günstig. Es gibt auch Kohlarten im Sommer. Doch die Mehrheit liebt die Kälte und ist ab Herbst auf den Märkten verfügbar. Kohl serviert Ihr am besten roh, weil dann keine Nährstoffe durch Kochen verloren gehen. Deswegen schneide ich immer gerne ein paar Streifen in einen Salat oder werfe sie kurz vor dem Servieren noch in ein Pfannengericht. Grünkohl, Schwarzkohl (Palmkohl) und auch Chinakohl sind gekocht oder roh eine gute Wahl für ein warmes Gericht und natürlich für Salate.
ROSENKOHL
Mir scheint, dass sich bei Rosenkohl die Geister scheiden. Man mag ihn oder man hasst ihn. Dazwischen scheint es nichts zu geben und das spiegeln auch die Kommentare bei meinen Rosenkohlgerichten wieder. Dabei könnte man die kleinen, grünen Kugeln auch als Mini-Kohl bezeichnen. Dafür haben sie aber genauso viel Power wie ihre großen Brüder. Zum Beispiel enthalten sie Antioxidantien, die Krebs vorbeugen können. Von Oktober bis März könnt Ihr sie auf dem Markt finden. Am liebsten röste ich sie mit Olivenöl im Ofen bis sie knusprig braun sind. Dann noch etwas frisch gepressten Zitronensaft darüber und vielleicht etwas geriebenen Parmesan und fertig ist eine Nährstoffbombe, die lecker schmeckt.
KÜRBIS
Das der Herbst Kürbiszeit ist, weiß glaube ich jeder. Doch warum sind sie auch noch so gesund? Sie enthalten Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird und davon profitieren nicht nur die Augen, sondern auch die Haut und das Zellwachstum. Und damit hilft es auch wieder dem Immunsystem. Genießen könnt Ihr Kürbis von September bis in den März hinein. Das Gute daran ist auch der günstige Preis. Ihr könnt sie rösten oder zu einer Suppe pürieren. Kürbis schmeckt aber auch gut in Pfannengerichten und für Low-Carb-Fans sogar mit Spaghetti.
WURZELGEMÜSE
Dazu gehören Karotten, Pastinaken, Rote Bete, Rüben und Sellerie. Alles Wurzelgemüse ist voller Vitamine (A + B + C) und Antioxidantien. Rote Bete wird auch eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung nachgesagt. Und die Blätter von Rote Bete könnt Ihr sogar für einen Salat verwenden. Allerdings wirken die Vitamine nur wenn sie in Fett gelöst werden. Schon ein paar geröstete Pastinaken decken übrigens den täglichen Folatsäure-Bedarf, was gut ist, um Schlaganfällen vorzubeugen. Und Steckrüben schmecken sogar süßlich. Sie enthalten viel Vitamin C und Mineralstoffe, was wiederum für die Verdauung gut ist. Das auch sie Antioxidantien liefern versteht sich fast von selber. Ihr könnt Wurzelgemüse im Winter genießen, weil es dann am besten schmeckt. Generell empfehle ich Suppen, Pfannengerichte, Risottos und und und. Am einfachsten ist es aber immer, das Gemüse im Ofen mit Olivenöl zu rösten, oder Ihr probiert auch mal etwas Kokosmilch und eine Hand voll geröstete Nüsse mit Koriander dazu. Super lecker!
WINTERSALAT mit CHICORÉE und FELDSALAT
Auch wenn Grünkohl voll im Trend ist, solltet Ihr Chicorée nicht vergessen. Die gelb-günen Blätter machen sich gut in vielen Wintergerichten oder Salaten. Ihr könnt auch Radieschen mit in den Salat werfen, dann freut sich das Auge. Wenn Euch Chicorée zu bitter ist, könnt Ihr ihn ja mit Feldsalat mischen. So ein Salat liefert viele Vitamine, Folsäure, Eisen, Kalium und vor allem: Geschmack!!!
Vergesst nicht die guten WINTERFRÜCHTE
Damit meine ich natürlich zu allererst Äpfel. Bei mir auf dem Markt gibt es knackige Äpfel aus der Region den ganzen Winter durch. Das liegt an der richtigen Lagerung hat mir die Marktfrau erklärt. Es muss also nicht der Apfel aus Neuseeland sein, der im Flieger seine ganzen guten Inhaltsstoffe gelassen hat. Außerdem werden diese weitgereisten Äpfel vor der Reife geerntet, damit sie die Reise überstehen. Sie können also schon von Anfang an nicht ausreichend Vitamine ansammeln.
Birnen liefern auch viele Vitamine (B2, E) Kalium, das gefäßerweiternd wirkt. Sie helfen bei der Regulierung des Blutdrucks und reduzieren die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Gefäß-Krankheiten zu erkranken. Außerdem wirken die enthaltenen Pflanzenstoffe gegen vielerlei Krebsarten.
Und wer auf Beeren im Winter nicht verzichten möchte, sollte sich gefrorene Beeren holen, denn die gibt es das ganze Jahr über. Ich mache mir gerne Blaubeeren in mein Porridge oder Müsli. Bei den gefrorenen Beeren müsst Ihr keine Angst haben, dass ihnen wichtige Inhaltsstoffe verloren gegangen sind. Sie werden reif gepflückt und gleich eingefroren. So bleibt alles erhalten.
Habt Ihr noch weitere Vorschläge und Tipps für Wintergemüse? Ich freue mich über jeden Kommentar von Euch.