Ein Kuchen ist immer eine gute Idee. Aber wie gelingt ein Kuchen der vegan ist? Denn schließlich wird die vegane Ernährung immer beliebter. Es scheint als würden sich immer mehr Menschen in Deutschland damit für das Wohl von Tieren und den Klimaschutz einsetzen. Allerdings wollt Ihr auch bei einer veganen Ernährung nicht unbedingt auf leckere Zutaten verzichten. Vor allem bei Süßspeisen, wie beispielsweise Kuchen sind normalerweise tierische Produkte, wie Eier oder Milch essenziell. Mittlerweile gibt es aber Wege und Möglichkeiten, wie Ihr genau diese Zutaten ersetzen könnt, und zwar ohne an Geschmack und Genuss etwas einbüßen zu müssen. Ich erzähle Euch hier, wie Ihr am besten welche Zutaten beim Backen ersetzen könnt.
Veganismus auf dem Vormarsch in Deutschland
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich dazu vegan zu leben. Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach leben in Deutschland rund 1,4 Millionen Menschen vegan oder größtenteils vegan. Das bietet natürlich eine Menge Vorteile, wie beispielsweise, dass weniger Tiere getötet werden müssen und dass die Umwelt dadurch entlastet wird. Allerdings hat der Veganismus auch ein paar Nachteile: Unter Umständen müssen nämlich neben den Mahlzeiten noch Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, um eventuelle Nährstoffmängel auszugleichen. Eine weitere Einschränkung ist der Geschmack. Letzterer lässt sich allerdings sehr gut in den Griff bekommen, wenn Ihr wißt, wie es geht. Vor allem beim Zubereiten von Süßspeisen ist es gar nicht so schwer vegan unterwegs zu sein, und das bei vollem Geschmack.
Veganes Backen – ist das überhaupt möglich?
Wenn Ihr einen Kuchen oder Muffins backen möchtet, dann spielen in der Regel vor allem tierische Produkte, wie Milch oder Eier, neben Mehl eine ganz besonders tragende Rolle. Meist haben sie einen bestimmten Einfluss auf die Konsistenz des Teigs. Die geschmackliche Auswirkung ist eher zweitrangig. Deshalb fragen sich viele, ob es überhaupt möglich ist darauf zu verzichten und dennoch leckeres veganes Gebäck oder Kuchen zu zaubern.
Ich sage „Ja“ mit einem „aber“: Oft lassen sich Zutaten nicht eins zu eins ersetzen. Meist ist ein wenig Herumexperimentieren gefragt, bis Ihr das gewünschte Ergebnis erreicht.
Ich empfehle Euch mit einfachen veganen Kuchen anzufangen, die ohnehin ohne tierische Produkte auskommen. Ihr braucht dann nur die entsprechenden Zutaten und Eure Küchengeräte und innerhalb einer Stunde kann schon ein leckerer Kuchen auf dem Tisch stehen.
Größte Herausforderung: Eier ersetzen
Eier sind die wohl wichtigste Komponente in einem Kuchenteig. Sie sorgen dafür, dass das Gebäck am Ende zusammenhält oder schön fluffig wird. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, wie das Ei am Ende im Kuchen wirken soll. Wenn der Kuchen eher locker werden soll, dann könnt Ihr versuchen, statt eines Eis einfach mehr Backpulver oder Natron zum Teig zu geben. Beides muss jedoch mit Essig aktiviert werden.
Eine weitere Methode für Kuchen der vegan ist, ist das Ersetzen von Eiern mit Bananen oder Apfelmus. Allerdings passt diese fruchtige Note nicht zu jedem Kuchen. Hier können auch einige Löffel Soja-Joghurt ins Spiel kommen.
Oder für eine nussige Note empfehle ich ein Nussmus (wie Tahin oder Mandelmus). Besonders einfach ist das Ersetzen von Ei mit einem “Chia-Ei”: 1 Esslöffel Chia-Samen mit 3 Esslöffel Wasser angerührt ersetzen dabei etwa 1 Ei. Oder Ihr nehmt ein Veganes Pulver, das Ihr mittlerweile in vielen Reformhäusern oder Drogerien bekommt. Der Ei-Ersatz wird mit Wasser gemischt und zum Teig gegeben, der wiederum ganz normal weiterverarbeitet werden kann. Neben diesen Tipps gibt es noch viele weitere Möglichkeiten Eier zu ersetzen.
Das Ersetzen von Butter ist meist kein Problem
Eine deutlich geringere Hürde beim veganen Backen ist das Ersetzen von Butter. Auf dem Markt gibt es glücklicherweise eine ganze Reihe an veganen Margarinen, die als Alternative dienen können. Sie können oft direkt wie Butter verwendet werden. Selbst natives Kokosöl (was es auch als milde Variante gedämpft – beziehungsweise desodoriert gibt) oder pflanzliche Speiseöle lassen sich verwenden. Allerdings sollten Sie im Kuchen- oder Gebäckteig nicht eins zu eins wie Butter verwendet werden. 100 Gramm Butter entsprechen etwa 80 Gramm Öl. Durch die ungesättigten Fettsäuren im Öl wird der Kuchen dadurch direkt um ein Vielfaches gesünder.
Milch und Sahne: Viele Alternativen auf dem Markt
Kuhmilch im Kuchen- oder Gebäckteig für Kuchen der vegan ist lässt sich ganz einfach mit ungesüßter Soja-Milch ersetzen. Diese bindet den Teig noch einmal zusätzlich und macht ihn schön fluffig. Je nach Art des Gebäcks gibt es aber noch weitere Alternativen zu Milch oder Sahne, mit denen Ihr einfach etwas herumexperimentieren könnt, wie beispielsweise Hafer- oder Mandelmilch. Sie passen durch ihr nussiges Aroma besonders gut zu Torten und Rührkuchen. Mittlerweile ist sogar pflanzliche Sprühsahne in den meisten Supermärkten erhältlich, so dass Ihr Torten ganz einfach das sprichwörtliche Sahnehäubchen aufsetzen könnt.
Schokolade ohne Vollmilch
Viele haben beim veganen Backen nicht auf dem Schirm, dass in Schokolade meist ebenfalls tierische Produkte, wie zum Beispiel Milch, enthalten sind. Meist lässt sich das jedoch vermeiden, indem Ihr zu Zartbitterschokolade greift wie bei meinem veganen Double Chocolate Brownie Bread Rezept. Sie ist häufig komplett vegan. Ihr könnt auch einen Kuchen oder Muffins mit rohem Kakaopulver und unraffiniertem Mascobado Vollrohrzucker backen, um ein leckeres Ergebnis zu erreichen.
Zucker auch nicht immer vegan
Apropos Zucker. Auf den ersten Blick besteht Zucker nicht aus tierischen Lebensmitteln. Allerdings kommen in der Produktion und Raffination tierische Hilfsmittel, wie beispielsweise Tierkohle, zum Einsatz, weshalb Zucker nicht unbedingt vegan sein muss. Im Zweifel könnt Ihr deshalb auch zu Agavendicksaft, Ahornsirup oder weiteren Alternativen greifen.
Fazit
Ihr seht, es ist gar nicht so schwer, tierische Produkte beim Backen von Kuchen der vegan ist zu ersetzen. Die Lösungen sind doch sehr naheliegend. Allerdings solltet Ihr bei den Zutaten experimentierfreudig sein, um am Ende zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Aber das kennt Ihr ja von Elle Republic schon. Ich freue mich immer, wenn Ihr meine Rezepte mit einem Schuss Kreativität erweitert.
Für eine entspannte Atmosphäre in der Küche empfehle ich Euch meine persönliche Elle Republic: Chilled Out Kitchen Tunes Playlist auf Spotify.
Bild: unsplash.com, © Thais Do Rio