Tricks zum Energiesparen in der Küche, warum das denn? Das Thema Energiesparen und damit mehr Nachhaltigkeit bewegt uns immer mehr. Denn Umweltschutz angesichts des Klimawandels beginnt mit weniger Energieverbrauch zuhause. Bei über 40 Millionen Haushalten in Deutschland lässt sich da sicher etwas bewirken. Und nicht zuletzt steigen die Energiekosten auch immer weiter, so dass jeder von uns auch noch Geld sparen kann.
Energiesparen ist in Kanada kein Thema
In Kanada, wo ich herkomme, ist Energiesparen überhaupt kein Thema. Da brennen die Lichter den ganzen Tag auch wenn keiner zuhause ist und der Wäschetrockner läuft bei nur einer Jeans. Deswegen war es für mich auch ein Kulturschock, als ich nach Deutschland kam und jeder von Energiesparen gesprochen hat. Und das Thema hat sich ja in den letzten Jahren weiter verschärft. Also macht es Sinn mal zu schauen, welche Tricks es zum Energiesparen in der Küche und überhaupt zuhause gibt. Denn schließlich wollen wir nicht nur gesund leben, sondern auch ohne Klimakatastrophe unseren Kindern eine gesunde Erde hinterlassen.
Energiesparen in der Küche
In der Küche wird sehr viel Strom verbraucht. In einer Durchschnittsfamilie sind es 30% des gesamten Energieverbrauchs. Doch es gibt viele Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu senken.
1. Den Geschirrspüler voll machen
Das ist eine einfache Angewohnheit. Die Spülmaschine sollte wirklich nur angestellt werden, wenn sie voll ist. Und wenn Eure Maschine auch noch ein Energiesparprogramm hat, dann solltet Ihr das auf jeden Fall nutzen. Außerdem müßt Ihr das Geschirr nicht mit Wasser vorab abspülen. Für normale Spülmaschinen sind auch hartnäckige Essensreste kein Problem und das extra Abspülen verbraucht unnötig Energie.
2. Beim Wasserkochen sparen
Ich nutze zum Wasserkochen immer den Wasserkocher bevor ich das kochende Wasser in den Topf gebe. Das geht nicht nur schneller, sondern damit spare ich auch noch Strom. Eine andere Möglichkeit ist, den Deckel auf den Topf drauf zu geben. Dann könnt Ihr den Herd auch auf eine niedrige Stufe stellen. Für den Wasserkocher ist auch wichtig, ihn hin und wieder zu entkalken. Das geht einfach mit Essigessenz. Dafür gebt Ihr etwas Essigessenz in den Kocher und füllt ihn mit Wasser auf. Sobald das Wasser zum Kochen gebracht ist schüttet Ihr es ab und wiederholt den Vorgang noch zweimal ohne Essigessenz. Dann ist er entkalkt und hilft noch mehr beim Energiesparen.
3. Essen im Kühlschrank auftauen
Wenn Ihr tiefgefrorenes Essen habt, dann empfehle ich Euch es im Kühlschrank auftauen zu lassen. Denn so bekommt der Kühlschrank einen Energieschub und muß in der Zeit weniger kühlen. Auch das spart Strom. Und natürlich sollte die Kühlschranktür immer nur kurz geöffnet werden. Je mehr Kälte entweicht, desto mehr Strom braucht es, um ihn wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Das Gleiche gilt für warme Speisen. Bevor Ihr Reste in den Kühlschrank stellt, sollten sie vollständig abgekühlt sein. Denn warmes Essen zwingt den Kühlschrank noch mehr zu arbeiten und das kostet Strom.
4. Neuer Kühlschrank
Wenn es finanziell möglich ist, ist ein neuer Kühlschrank nach 10 Jahren auf jeden Fall eine gute Idee, um Energiesparen richtig zu machen. Seit März 2021 gibt es neue Energielabels und Ihr werdet die + Bezeichnung nicht mehr finden. Jetzt gibt es die Kategorien A bis G. Die neuesten und energiesparenden Modelle sind die Klassen B oder C. Die Klasse A ist noch nicht besetzt, damit die Industrie einen Anreiz hat, noch bessere Geräte zu entwickeln.
Doch wenn im Kühlschrank schon Eis zu erkennen ist, dann solltet Ihr ihn auf jeden Fall abtauen oder einen neuen kaufen. Denn vereiste Kühlschränke verbrauchen viel mehr Strom. Neue Kühlschränke verfügen nicht nur über neue Technik, die dabei hilft weniger Strom zu verbrauchen, sondern sie haben auch einzelne Fächer für bestimmte Lebensmittel. Also zum Beispiel ein extra Fach für Fleisch oder Käse. Darin halten sich die Produkte besser frisch als im offenen Regalfach.
5. Der richtige Herd
Seit einiger Zeit habe ich einen Induktionsherd. Und es ist schon erstaunlich, wie schnell zum Beispiel Wasser oder Milch zum Kochen gebracht werden kann. Mit dem richtigen Topf dauert es wirklich nur wenige Sekunden. Außerdem spart der Induktionsherd Strom weil nur am Topfboden erhitzt wird und nicht drumherum.
6. Der Ofen
Ihr solltet den Backofen nur vorheizen wenn das wirklich nötig ist, wie zum Beispiel bei Gerichten, die in kurzer Zeit bei hohen Temperaturen zubereitet werden. Für Kuchen, Brot, Aufläufe oder Tiefkühlware muß der Ofen nicht vorgeheizt werden. Außerdem solltet Ihr Restwärme nutzen und Umluft verwenden. Und beim Erwärmen sollte der Ofen immer leer sein, denn auch Backbleche die Ihr nicht benötigt werden mit aufgeheizt und das kostet Energie. Und wußtet Ihr schon, dass der Herd vier mal weniger Energie benötigt als ein Ofen?
In der Küche ist Energiesparen also gar nicht so schwer. Doch auch im Rest der Wohnung gibt es noch einige gute Ansatzpunkte, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Weitere Tipps zum Stromsparen in der Wohnung
1. Licht aus
Das ist wirklich einfach. Wenn Ihr einen Raum oder die Wohnung verlasst, dann schaltet das Licht aus. Für mich als Kanadierin, die das nicht gewohnt ist, ist das heute immer noch nicht so leicht und der liebste Schwabe macht seiner Herkunft alle Ehre und erinnert mich immer wieder daran.
2. Bügeln nur wenn notwendig
Tatsächlich verbraucht das Bügeln sehr viel Strom. Deswegen empfehle ich nur die Kleidungsstücke zu bügeln, die es wirklich brauchen, wie Hemden und Hosen. Alles andere lässt sich auch gut glatt streichen und schön zusammenlegen.
3. Waschen bei 40°C
Wenn Ihr Eure Wäsche bei maximal 40°C wascht reicht das vollkommen aus, um die Wäsche sauber zu bekommen. Das schont nicht nur den Energiegeldbeutel, sondern es schont auch Eure Wäsche. So spart Ihr also doppelt! Außerdem ist es gut für die Umwelt, da Ihr nicht so schnell neue Klamotten kaufen müsst. Und wenn Eure Waschmaschine einen Energiesparmodus hat, dann empfehle ich den auch zu nutzen.
4. Kein Wäschetrockner
Ok, bei Familien mit Kindern ist der Wäschetrockner sicher ein Segen. Doch alle andern können ihre Wäsche auf dem Wäscheständer trocknen lassen. Auch das schont die Wäsche und Ihr verbessert auch noch Euer Raumklima.
5. Ausstecken
Ladegeräte solltet Ihr nach der Verwendung ausstecken, denn sonst verbrauchen sie weiter Strom. Und auch der berühmte Standby-Modus verbraucht Strom. Deswegen solltet Ihr unbedingt die elektrischen Geräte wie Fernseher oder Computer ganz ausschalten beziehungsweise gleich einen Verteilerstecker mit Ausschalter verwenden.
6. Energiesparlampen
Die gute alte Glühbirne hat ausgedient. Denn mit einer Energiesparlampe verbraucht Ihr fünf Mal weniger Energie als mit herkömmlichen Glühbirnen.
Den Stromverbrauch messen
Smarte Stecker und Steckdosen – Es gibt für kleines Geld sogenannte smarte Stecker. Die steckt Ihr in die Steckdose und dann ist eine Verbindung zu einer App hergestellt. Mit der App läßt sich nicht nur ablesen, wie hoch der Stromverbrauch des Gerätes an der Steckdose ist, sondern sie kann auch aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden. Das ist schon praktisch. Und muß man sich nicht mehr fragen, ob man das Gerät aus Versehen angelassen hat, wenn man unterwegs ist.
Strommessgerät beziehungsweise Energiekostenmessgerät – Mit einem Energiekostenmessgerät kann auch der Stromverbrauch gemessen werden. Es funktioniert wie ein smarte Stecker. Das heißt Ihr steckt es als Zwischenstecker in die Steckdose und dann steckt Ihr das zu messende Gerät in das Messgerät. Und dann könnt Ihr wie beim smarten Stecker per App den Stromverbrauch sehen.
Stromverbrauch messen per App – Es gibt auch noch reine Stromspar-Apps. Doch die müsst Ihr mit Daten füttern, damit sie Euch den Verbrauch ausrechnen. Dann doch lieber gleich direkt über die Steckdose messen.
Energiesparen mit Ökostrom
Ökostrom muß nicht unbedingt teurer sein als herkömmlicher Strom. Denn die Erzeugungskosten von Solarstromanlagen und Windparks sind inzwischen günstiger als die von Kohle- oder Gaskraftwerken. Doch vor allem ist Ökostrom besser für die Umwelt, denn er stammt aus erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Wind oder Sonne. In Deutschland beziehen bereits 13 Millionen Haushalte Ökostrom. Das hat die Konsequenz, dass der Anteil, des Stroms aus erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieerzeugung steigt. Also wenn Ihr Euch für einen Ökostromanbieter entscheidet heißt das nicht automatisch, dass Ihr nur Strom aus erneuerbarer Energie bekommt. Aber Ihr sorgt dafür, dass der Gesamtanteil steigt. Und darum geht es ja. Außerdem lohnt sich ein Tarifvergleich auch wenn Ihr schon gewechselt habt, denn die Preise sind immer in Bewegung, vor allem je mehr Haushalte sich für Ökostrom entscheiden.
Energiesparen fängt bei Kindern an
Denn schließlich sollen die Kleinen auch gleich lernen, wie sich Strom sparen läßt. Ihr könnt Ihnen die folgenden einfachen Tipps geben:
- Licht nicht unnötig anlassen
- Die Kühlschranktür immer schließen
- Umweltschutzpapier verwenden oder auf Rückseiten von bedrucktem Papier malen
- Lieber warme Klamotten anziehen als die Heizung aufdrehen (wußtet Ihr schon, dass jedes Grad Raumtemperatur für 6% Energieverbrauch verantwortlich ist?)
- Kurze Strecken mit dem Fahrrad statt mit dem Auto fahren
- Regionale und saisonale Ernährung, dann müssen die Lebensmittel nicht über weite Strecken transportiert werden.
Neulich habe ich in einem Podcast die junge Umweltaktivistin Carla Reemtsma gehört. Sie meinte, dass der Beitrag jedes Einzelnen lange nicht so viel bewirkt wie der Protest gegen die 100 größten Unternehmen, die der Umwelt Schaden zufügen. Ich glaube allerdings, dass es sehr sinnvoll ist auch im Kleinen bei sich zuhause anzufangen, die Umwelt zu schonen. Jeder Beitrag zählt! Und wenn damit auch noch Geld gespart werden kann ist das doch schon Anreiz genug.
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