Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept

Wenn man einen Italiener nach einem typischen toskanischen Gericht fragt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er Ribollita sagt. Vielleicht sagt er auch ‚Toskanische Bohnensuppe‘ dazu und meint damit das traditionelle Ribollita. Diese italienische Spezialität wird mit viel Blattgemüse, Weiße Bohnen, Gemüse und mit Brot dickflüssig gemacht. Ich habe mich bei meiner Version der Grünkohl Ribollita nicht ganz an das traditionelle Rezept gehalten. Ihr kennt mich ja. Ich muss immer etwas verändern 🙂 Ich dachte mir, zur Grünkohl-Saison passt eben Grünkohl gut dazu. Doch es gibt noch viele andere Kohlsorten, die Ihr verwenden könnt. Zum Beispiel Redbor-Grünkohl und Russischen Grünkohl. Außerdem habe ich meine geliebten weißen Bohnen statt Brot genommen, um die Suppe anzudicken. Zudem habe ich mir erlaubt noch etwas geräucherten Schinken dazuzugeben. Das gibt zusätzlich noch ein tieferes und leckeres Aroma.

Ribolette bedeutet ‚aufgewärmt‘

Die englische Bezeichnung ist ähnlich: reboiled. Das bedeutet, dass die toskanischen Köche übriges Gemüse und Brot der gesamten Woche nochmal in einem Gericht verwenden und nochmal kochen. Deswegen wird die Toskanische Bohnensuppe auch so dickflüssig und ist voller Aroma. Manche sagen auch, dass sie am nächsten Tag erst richtig gut schmeckt.

Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept

Eine glutenfreie Ribollita wird mit Bohnen statt mit Brot angedickt

Wie gesagt, wird das Original mit Brot angedickt, das einen oder mehrere Tage alt ist. Doch ich habe stattdessen Bohnen in die Brühe gegeben. Ok, die Suppe ist dann nicht wirklich dick aber doch sehr herzhaft und reichhaltig. Meine Version der traditioniellen Ribollita beginnt mit einer Basis aus Zwiebel, Würfelschinken, Karotten, Fenchel, Tomaten, Knoblauch, Weiße Bohnen und Grünkohl. Das ergibt eine leckere und gesunde Suppe, die perfekt zu einem Herbstabend passt.

Tuscan Kale

Schwarzkohl passt super zu vielen Gerichten und ist eine schmackhafte Alternative zum Grünkohl

Wie Ihr an den Bildern seht, habe ich mich für Schwarzkohl entschieden. Der „Nero di Toscana“ wird auch „Dinosaurier-Kohl“, „Lacinato“ oder auch „Schwarzkohl genannt. Er hat einen herrlich süßlichen und erdigen Geschmack, der perfekt zu diesem herzhaften Gericht passt. Doch ich würde ihn auch für eine winterliche Minestrone, einen Linseneintopf oder eben die Ribollita empfehlen. Der Schwarzkohl wird gerade in Deutschland immer beliebter und ist auf den Wochenmärkten im Angebot. Und obwohl er seit Jahrhunderten in der Toscana wächst, wird er mittlerweile auch bei uns angepflanzt. Solltet Ihr keinen Lacinato bekommen, könnt Ihr jederzeit auf Mangold oder, wie ich, auf Grünkohl ausweichen.

Schwarzkohl für Toskanische Bohnensuppe

Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept

Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept

Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept

Getrocknete Bohnen für eine Toskanische Bohnensuppe vorbereiten

Wie immer bei getrockneten Bohnen, müsst Ihr vorausplanen. Denn Ihr müsst sie über Nacht in einer Schüssel Wasser einlegen. Das Verhältnis von Wasser zu den Bohnen ist 3:1. Das mache ich deswegen, weil sie dann am nächsten Tag schneller gekocht werden können, wenn sie ausreichend weich sind. Je nachdem wie gut sie die Flüssigkeit aufgenommen haben liegt die Kochzeit trotzdem noch zwischen 1,5 bis 2 Stunden. Deswegen lege ich gerne etwas mehr Bohnen ein und bewahre die eingeweichten Bohnen im Kühlschrank in Kochwasser, etwas Olivenöl und einer Prise Salz auf. So lassen sie sich bis zu 5 Tage halten. Solltet Ihr aber wenig Zeit haben, dann könnt Ihr natürlich auch Weiße Bohnen aus der Dose nehmen. Aber der Geschmack von selbst eingeweichten Bohnen ist natürlich ganz anders und deutlich besser.

Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl, Palmkohl (Ribollita), Glutenfreies Rezept
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Toskanische Bohnensuppe mit Grünkohl (Ribollita)

Ein Rezept für eine herzhafte, traditionelle Ribollita mit Grünkohl. Es passt aber auch Schwarzkohl sehr gut zu der reichhaltigen Suppe. Ein perfektes Herbstgericht, das auch noch sehr gesund ist.
Rezepttyp Suppe
Kategorie Italienische Klassiker
Vorb. 15 Minuten
Kochzeit 35 Minuten
Gesamt 50 Minuten
Portionen 6
Kalorien 251 kcal
Autor Elle

Zutaten

  • 2 x 400 g Dosen Butter Bohnen oder Weiße Cannellini Bohnen, das Wasser abgeschüttet und abgespült
  • 1 EL Natives Olivenöl extra
  • 150 g Würfelschinken (am besten Bio), alternativ: Pancetta
  • 3 Mittel große gelbe Zwiebeln, klein geschnitten
  • 2 Große Karotten, klein geschnitten
  • 1 Kleine Fenchel-Knolle, gewaschen und klein geschnitten
  • 6 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 1/4 TL Chiliflocken, nach Geschmack
  • Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, nach Geschmack
  • 3 Tomaten, geschält, entkernt und klein geschnitten
  • 6 Hände voll Grünkohl oder Schwarzkohl, die Stängel abgeschnitten und die Blätter klein geschnitten
  • 80 ml Trockener Weißwein
  • 1,25 l Hühnerbrühe, am besten selbstgemacht
  • 1 Kleiner Bund glatte Petersilie, die Blätter klein geschnitten
  • Frisch gemahlener Parmesan (optional)

Zubereitung

  1. In einem großen Topf (den Größten den Ihr habt) das Olivenöl auf mittlerer bis hoher Stufe erwärmen und dann die Zwiebeln und die Schinkenwürfel darin anbraten (ca. 6-8 Minuten). Ab und zu umrühren, bis die Zwiebeln glasig sind.
  2. Nun den Herd auf mittlere bis kleine Stufe stellen und die Karotten, den Fenchel, den Knoblauch, die Chiliflocken, das Salz und einen großzügige Prise Pfeffer dazu geben. Das Ganze 7-8 Minuten kochen, bis das Gemüse knackig bis weich ist.
  3. Jetzt die Tomaten, den Grünkohl (oder Schwarzkohl) und den Weißwein dazu geben. Unter Umrühren weitere 5 Minuten kochen. Danach die Brühe und 2/3 der Bohnen dazu geben. Die übrigen Bohnen mit einem Gabel (oder Pürierstab) und etwas Wasser pürieren und danach in die Suppe geben (die pürierten Bohnen helfen die Suppe ein bisschen dickflüssiger zu machen).
  4. Die Suppe zum Kochen bringen und dann den Herd auf kleine Stufe stellen und 10-15 Minuten köcheln lassen.
  5. Jetzt die Toskanische Bohnensuppe vom Herd nehmen und die Petersilie einrühren. Dann mit mehr Salz und Pfeffer würzen. Nun die Suppe in Servierschüsseln geben und mit dem frisch geriebenen Parmesan garnieren.

  6. Enjoy!

Tipps

  • Die Toskanische Bohnensuppe schmeckt auch am nächsten Tag aufgewärmt sehr gut. Ihr könnt sie einfach im Kühlschrank aufbewahren und dann am nächsten Tag als ‚echte Ribollita‘ servieren.
  • Getrocknete Bohnen vorbereiten: 200 g (1 Tasse) Weiße Riesenbohnen, über Nacht in Wasser einlegen. Am nächsten Tag zum Vorbereiten der Bohnen das Wasser der eingeweichten Bohnen über einem Sieb abschütten und dann die Bohnen abwaschen. Danach kommen sie in einen großen Topf mit Wasser (das Wasser sollte 4-5 cm überstehen) und Ihr bringt das Wasser zum Kochen. Danach den Herd auf kleine Stufe stellen und die Bohnen halb zugedeckt köcheln lassen (ca. 1,5 Stunden). Die Bohnen sollten nach dem Kochen weich sein, aber trotzdem noch ihre Form behalten. Auf keinen Fall dürfen sie matschig sein. Dann das Wasser über einem Sieb abschütten und die Bohnen zur Seite stellen.
  • Tomaten schälen: Dafür schneidet Ihr am Boden der Tomate ein kleines X in die Hautoberfläche. Dann stellt Ihr einen Topf Wasser auf den Herd und bringt es zum Kochen. Nun gebt Ihr die Tomate in das kochende Wasser. Ihr könnt gerne mehrere Tomaten in das Wasser geben. Dann nehmt Ihr sie nach 30 Sekunden wieder heraus, sobald die Haut sich von selbst abschält. Den Rest könnt Ihr super einfach abziehen.

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8 Kommentare

  1. Eigentlich wollte ich mich wieder an Dein Rezept halten, aber da ich keinen frischen Grünkohl bekam und dann nur Rotwein zu Hause hatte, ist es eine „rote Reste-Version“ geworden: Rindfleisch- anstatt Hühnerbrühe, Primitivo anstelle Weißweins, dann ließ ich die Bohnen auch noch „erröten“, fix Wachtelbohnen gekocht und den Grünkohl musste Wirsing ersetzen.
    Heraus kam eine etwas anders würzige Ribollita als Dein Originalrezept. Da merkt man, dass gute Rezepte immer wandelbar sind, weil die Grundstruktur stimmig ist.
    Immer wieder danke für Deine Rezepte, Anregungen und Ideen.
    P.S.: Ich ersetze neuerdings häufig Parmesan durch Pecorino, weil er cremiger ist und eine mildere Würze hat.

    • Die „rote Reste-Version“ hört sich gut an. Ich bin ja immer dafür selber neue Sachen auszuprobieren. Danke Dir für die Anregungen :-). Liebe Grüße Elle

  2. Hab die Suppe gerade eben gekocht – schmeckt sehr, sehr gut! Da ich noch fertig gekochte Kichererbsen übrig hatte, hab ich einfach die püriert und zum Eindicken verwendet (nicht sehr italienisch aber besser als wegwerfen :P)

    lg Verena

  3. Liebe Elle,

    wir haben die Suppe heute nachgekocht. Mega lecker. Minestrone ist sowieso mein Lieblingsgericht. Und das ist eine köstliche Variante. Ich habe Ribollita mäßig ein bisschen Ciabatte in den leeren Teller gelegt. Dann die Suppe drauf ???
    Freue mich schon auf die nächsten Rezepte.

    Also vielen Dank dafür & weiter so ??
    Liebe Grüße
    Stephie

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