Französischer Käse

Wer auf Käse steht, der ist in Frankreich natürlich richtig. Hier ein paar schöne Impressionen von meinem Marktbesuch in Aix-en-Provence. Da hätte ich am liebsten alle Sorten mal durchprobiert.

Die Frau des besten Freundes meines liebsten Schwaben ist Französin. Wenn wir dort zum Essen sind, freue ich mich ganz besonders auf die Käseauswahl am Schluß des Essens. Das ist eine tolle Sache, dass in Frankreich zum Abschluß eines Essens immer Käse gereicht wird. Und die Qualität und Ausgefallenheit der Käsesorten wird dann ausführlich kommentiert. Es gehört dort zum guten Ton, nur das Beste zu servieren. Bei mir gibt es dann immer Feigensenf dazu. Bei unseren französischen Freunden dagegen wird auch mit selbstgemachter Marmelade der Käse versüßt. Und auch da gibt es immer eine große Auswahl.

Markt in Aix-en-Provence von Ellerepublic.de
Markt in Aix-en-Provence von Ellerepublic.de

Ich habe vor Kurzem in einem Artikel im Wall Street Journal gelesen, dass die Franzosen weltweit den höchsten Käseverbrauch haben. Anscheinend verzehren sie fast 30 Kilogramm Käse pro Person pro Jahr. Das entspricht einem halben Kilo jede Woche. Es erstaunt mich immer wieder, dass die Franzosen trotz viel Sahne, Butter, Käse und Fleisch so jung aussehen, unabhängig vom Alter. Ok, Gerard Depardieu mal ausgenommen. In fast jedem kleinen Dorf auf dem Land gibt es in Frankreich tolle Märkte mit lokalen Delikatessen. Von hausgemachten Würsten über Chèvre bis zu Trüffeln. Und dann natürlich das unglaubliche Gemüse. Auf dem Markt in Aix-en-Provence hat mich die Größe des Gemüses umgehauen. Das liegt wahrscheinlich auch an dem hohen Stellenwert, den das Essen in Frankreich genießt. 76 % der Franzosen kochen ihr Essen frisch zuhause und das meist zweimal pro Tag. Wer noch mehr über französische Küche wissen möchte und Krimi-Fan ist, der sollte unbedingt die Bücher von Martin Walker lesen. Das ist ein Schotte, der über Bruno, einen Polizisten im Périgord, schreibt. Bruno löst nicht nur Kriminalfälle, die meist mit Essen zu tun haben, sondern er ist auch ein fantastischer Koch. Und die Rezepte werden ganz nebenbei beschrieben. Und wem das nicht reicht, der kann sich die gesammelten Rezepte aller fünf Bände in einem extra Buch kaufen. Ich bin auf jeden Fall ein großer Fan von diesen Büchern. Wie mir meine Buchhändlerin erzählt hat, hat aufgrund der Walker-Bücher bereits eine Fluggesellschaft eine extra Fluglinie von Deutschland ins Périgord eingerichtet.

Ich selber bin ja ein Fan von Ziegenkäse. Mein liebster Schwabe dagegen wird bei Lammkäse schwach. Und zwar der weiche Käse, der nach einer Weile so schön davon fließt. Da hat er im Winter schlechte Karten, weil die Schafe da keine Milch geben. Das hat mir meine Käsefrau so erzählt. Und Schafsmilch lässt sich schwer konservieren. Tja, das ist der Nachteil, wenn man frische Lebensmittel möchte. Dann muss man saisonal essen. Aber dafür ist es abwechslungsreich.

Übrigens liegt Deutschland beim Käseverbrauch an vierter Stelle hinter Island und Finnland. Also lauter europäische Länder vorne. Das liegt auch an der weitverbreiteten Laktoseintoleranz in östlichen Ländern. Die Asiaten finden die Europäer ja komisch, weil sie verschimmelte Sachen essen. Doch die Europäer lieben ihren Käse, und der Käse Gott lebt in Frankreich.

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